Allgemeine Kennzahlen Welt:
Seit 1974 hat sich die Weltbevölkerung um den Faktor 1,8 vergrößert, also fast verdoppelt, während die Bevölkerung in Deutschland (BRD+DDR) gleich geblieben ist. Ohne Zuwanderung wäre die Bevölkerungszahl in Deutschland sehr deutlich gesunken.
Um die wachsende Bevölkerung beherbergen zu können, mussten natürlich auch die Gebäude wachsen und dementsprechend ist das höchste Gebäude zwischen damals und 2014 um den Faktor 2 gewachsen - könnte man so denken, hat aber sicher eine andere Erklärung.
Die gemessene Durchschnittstemperatur hat sich seit 1974 um den Faktor 1,2 erhöht, klingt wenig, könnte aber viel bedeuten.
Realgütermarkt:
Die hier im Realgütermarkt zusammengefassten Größen haben sich seit 1974 durchschnittlich verdreifacht. Die Menge der angemeldeten Kfz hat sich seitdem genauso verdreifacht, wie der Preis für Benzin, Diesel und Strom. Bei Butter und Brot ist die Veränderung dagegen kaum spürbar oder gering, bei der Maß Bier auf dem Oktoberfest mit einem Faktor von 5,8 aber schon ganz schön heftig.
Volkswirtschaft:
Die hier zur Rubrik Volkswirtschaft zusammengefassten Größen kommen seit 1974 auf einen Vergrößerung um den Faktor 4,5.
Die durchschnittlichen Monatslöhne (Deutschland) liegen hier mit einer Verfünffachung seit 1974 im Mittelfeld, die Steigerungen im Mietindex, Verbraucherindex, Preisniveau und MwSt liegen z.T. deutlich niedriger. Die gefühlte Wahrnehmung dürfte zu anderen Ergebnissen kommen: gefühlt haben sich die Löhne eher moderat entwickelt, während die Lebenshaltungskosten gefühlt explodiert sind.
Bruttosozalprodukt und die DAX Vorstandsgehälter liegen hier mit einer mehr als Verachtfachung im Faktor dann schon deutlich höher. Die Frage muss erlaubt sein, warum eine Verachtfachung des Bruttosozialproduktes nicht auch beim Durchschnittslohn zu einer Verachtfachung geführt hat. Bei den Gehältern der DAX-Vorstände hat das ja problemlos funktioniert. Da die Bevölkerung in Deutschland ja praktisch unverändert geblieben ist, hat sich die Produktivität der Menschen (mit Hilfe von Technologie) logischerweise verachtfacht. Da bleibt der Arbeitslohn schon sehr deutlich zurück.
Finanzmarkt:
Die unter dem Finanzmarkt zusammengefassten Größen steigern sich seit 1974 durchschnittlich um den Faktor 17, Sinnbild einer weitgehenden Entkopplung des Geldes vom Gut. Derartige Wachstumsraten auf die nächsten 30 Jahre extrapoliert führen zu Größen, die logisch schon heute nicht mehr nachvollziehbar wären.
Die Aktienkurse haben sich gemäß der Indices DAX und Dow Jones seit 1974 mehr als verzwanzigfacht, obwohl ja (siehe Bruttosozialprodukt, Faktor 8,5) nicht in demselben Maße netto neu mehr produziert wurde. Allerdings spiegeln Aktienkurse ja keine realen Werte wieder. Aktienkurse reflektieren die Werthaltigkeit der Annahme, noch mindestens einen Käufer zu finden, der die Wertpapiere zu einem bestimmten Preis kauft, getreu dem Motto: den letzten beißen die Hunde.
Dass sich die Geldmenge M2 in Deutschland von 1974 bis 2014 um den Faktor 18 erhöht hat, obwohl das Bruttosozialprodukt Deutschlands nur um den Faktor 8,5 gestiegen ist, weist auch auf mögliche Geldblasen hin.
Die Geldmenge wird offensichtlich über die Staatsverschuldung gefüttert, diese beiden Grüßen entwickeln sich quasi parallel auseinander, denn die Staatsverschuldung ist wie die Geldmenge um den Faktor 18 gewachsen, nur eben in die andere Richtung. Ein Bild auf die Entwicklung der Geldmenge M2 sowie die Extrapolierung der Werte um weitere 20 Jahre lässt ahnen, dass das so auf jeden Fall nicht endlos weitergehen kann.
Ob es nun einen begründbaren Zusammenhang zwischen der Geldmenge, der Staatsverschuldung und den Aktienindices gibt, kann ich mangels Erinnerung an meine volkswirtschaftlichen Grundkurse nicht endgültig sagen. Offensichtlich ist jedoch, dass alle diese Finanzmarktgrößen mittel- und langfristig nur eine Richtung kennen: immer steiler und exponentiell nach oben. Eine Rückzahlung der Staatsschulden ist demnach weder vorgesehen noch möglich noch Teil des Systemansatzes. Dafür wird offenbar permanent neues Geld geschaffen/gedruckt (Geldmenge), das nicht auf realen Werten beruhen kann, da diese realen Werte, siehe Bruttosozialprodukt, in dieser Menge gar nicht produziert werden.
Schluss
Wohin diese Entkopplung des Geldes vom Gut führen wird, vermag ich nicht zu beurteilen. Apokalyptische Endzeitszenarien sind auch nicht mein Ding, aber dass derartige Entwicklungsscheren langfristig stabil in diesen Richtungen und mit diesen Beschleunigungsraten weitergehen können, ist rein mathematisch schwer vorstellbar.
Es gibt aber auch Gutes zu vermelden:
Die Anzahl der Verkehrstoten in Deutschland ist seit 1974 von 19.000 auf 3.400 pro Jahr gesunken und das, obwohl heute 3x mehr Kraftfahrzeuge auf Deutschlands Straßen angemeldet sind.
Sind wir Menschen also doch lernfähig?
Quellen:
http://www.tradingeconomics.com/germany/gdp
http://www.die-mehrwertsteuer.de/de/umsatzsteuer-deutschland.html
http://www.statista.de
http://www.was-war-wann.de
http://www.finanzen.net/index/DAX/Seit1959
http://www.kukuk.com/kukukinfo_aktuell/zulassung.htm
http://de.statista.com/.....gesamtbevoelkerung-deutschlands/
http://fxtop.com/.....
http://www.steuerzahler.de/Verschuldung/7688c8973i1p477/
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitreihe_der_Lufttemperatur_in_Deutschland
http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=16102
http://www.bundesbank.de/.../Makrooekonomische_Zeitreihen/....
https://www.destatis.de/.../VerbraucherpreisindexLangeReihen...
http://www.bundesbank.de/..../Makrooekonomische_Zeitreihen/....
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung
http://de.statista.com/statistik/daten/...vorstandsverguetung-der-dax-30...
http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation
http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod
http://www.ibf-chur.ch/.../MIETE-ZUERICH...
http://de.tradingeconomics.com/germany/money-supply-m2
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