Zwei der damals gegründeten IT-Firmen, Apple und Microsoft, liegen heute an Platz 1 und 2 der wertvollsten Firmen weltweit und zwei der Gründer, Bill Gates und Larry Ellison, haben es auf die Plätze 1 und 4 der reichsten Menschen dieser verrückten Welt geschafft.
Gründungsjahr |
Ranking
Marktkapitalisierung
Firmenwert
|
Ranking
Softwarehersteller
|
Ranking
Reichste
Menschen
|
|
Apple |
1976
|
1
| ||
Microsoft |
1975
|
2
|
1
| 1. Bill Gates |
Oracle |
1977
|
2
| 4. Larry Ellison | |
SAP |
1972
|
4
| ||
Symantec |
1982
|
5
| ||
EMC |
1979
|
6
| ||
CA Technologies |
1976
|
9
|
Immerhin hat auch eine europäische, deutsche Firma ihren Platz unter den Top 10 der Softwarehersteller gefunden: SAP.
Ob das volkswirtschaftlich jetzt so toll ist, dass praktisch alle Betriebssysteme (Computer, Handy), alle Suchmaschinen, alle Kaufplattformen, die meiste Unternehmenssoftware, die komplette Sicherheitssoftware, alle Cloudsysteme und Speichersysteme ... in den Händen der Wirtschaft eines Landes konzentriert sind, wage ich zu bezweifeln, ist aber auch nicht zu ändern, wenn dort der Erfinder- und Gründergeist offenbar ganz einfach weiter entwickelt ist oder besser gefördert wird.
So, jetzt spricht mal der böse Kapitalist in mir ;-)
(Meinung an)
Eigentlich müssten wir in Deutschland froh sein, dass es hier überhaupt noch so clevere Jungs wie die Samwer-Brüder (Rocket, Zalando, etc.) gibt, aber stattdessen verpassen die Medien den Samwer-Jungs systematisch ein skrupelloses Abzockerimage (siehe Beitrag von frontal21 im ZDF).
Als ob die Samwerbrüder sich, was Abzocke angeht, z.B. mit Apple messen könnten, die dank knallharter Produktionsoptimierung mit Roherträgen von z.T. über 50% arbeiten, ultra-geschickte, weltweite Steuervermeidungssysteme aufbauen, mit super-cleverem Marketing den Menschen offenbar mutierende Zwangskaufgene implementieren, und ohne jeden Widerstand unsererseits Nutzervereinbarungen durchbekommen, die zu Zeiten der Volkszählung 1983 vermutlich zu einem blutigen Volksaufstand geführt hätten.
Die Samwers sind keine Gutmenschen und wo gehobelt wird, da fallen Späne. Aber wollen wir den weltweiten Software- und Internetmarkt wirklich ganz allein einer Volkswirtschaft überlassen, indem wir die Pflänzchen unserer Volkswirtschaft gleich wieder niedertreten, oder wollen und brauchen wir nicht die erfolgreiche Teilnahme an einem weltweiten Wettbewerb (ich neige fast zu sagen: koste es, was es wolle)? Ich denke, die Tabelle oben führt zu einer ziemlich klaren Antwort.
(Meinung aus)
Aber wie ist diese Sichtweise mit manchen Idealen aus der Jugendzentrumszeit zu vereinbaren?
Natürlich absolut überhaupt nicht!
Doch um es mit Schäubles Worten ;-) zu sagen "Das Leben ist ein Rendezvous mit der Realität". Es ist nichts Schlechtes, Träume zu haben, und manche davon beerdigen zu müssen. Der Traum ist der Beginn jeder Veränderung. Aber nicht jeder Traum kann sich umsetzen lassen oder wird funktionieren und nicht jede Veränderung lässt sich realisieren. So haben wir, die Juzetler, seitdem sicher und leider manche unserer Träume aufgeben müssen.
Wir müssen uns dafür aber keineswegs schämen!
Denn der damalige Zeitgeist, an dem wir - zwar winzig, winzig klein - aber aktiv mitgearbeitet haben und beteiligt waren, hat viele wertvolle Spuren im kollektiven Bewusstsein hinterlassen und neue Ideen in die Gesellschaft gebracht.
Genau das sollten wir auf der Party feiern ;-) ... und niemals aufhören, weiterzuträumen!
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Stefan:
Ich denke, ein wesentlicher Unterschied zwischen den jungen, sozialkritischen 1970er-Langhaarigen der USA und hierzulande war: In Deutschland führte die Krtitk an Überwachungsstaat/Großcomputer/Großindustrie zu einer ziemlich technik-, computerfeindlichen Haltung. In den USA sagten die jungen Leute: Bekämpft IBM/Computermonopolindustrie, gründet in eueren Garage eigene Computerfirmen, baut Computer für alle!
Stefan:
Als ich 2007 mein erstes iPhone vorführte, war die allg. Reaktion in etwa: "Was ist das schon wieder für ein Ami-Quatsch, den kein Mensch braucht? Was soll das eigentlich: ein Handy ohne Tastatur, das nur aus Bildschirm besteht, den man ständig mit seinen Fettfingern vollpatscht?" Manchmal geht mir diese deutsche Anti-Innovations-Dauermotzerei schon ziemlich aufs Gemächt.
Martin:
Es war ein langer Weg vom reinen problemorientierten zum lösungsorientierten Denken zu kommen. Die recht totalitäre Kombi von Peace and Love und Kapitalismus des Silicon Valley hat aber IBM etc. selbst nahezu zum kleinen Garagenbesitzer gemacht. Nicht das ich da jetzt das Heulen anfange...
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