1978: Autobahnauffahrt Bayreuth-Süd |
Obwohl die Zeit in Marokko ein absolutes Highlight in meinem Leben war, an die ich mich oft erinnere und von der ich in manchen Zeiten regelrecht gezehrt habe, empfinde ich bis heute ein Gefühl des Bedauern, mich damals nicht auch auf den Weg nach Indien gemacht zu haben.
Ironie des Schicksals:
2015: Zwischen Bengalore und Chennai |
Es bleibt die Erinnerung an die vielen Träume von damals, vom Reisen in ferne Länder, ohne Plan B, vom Leben ohne Karriereplanung. Und auch wenn nur ein Bruchteil der Träume umgesetzt werden konnte, die Freiheit, ein anderes Leben zu träumen, war damals grenzenlos. Und sei es mit Hilfe der Musik von Ravi Shankar♫, einer Tasse Darjeeling-Tee und ein paar Joints.
Aber bei aller Idylle: wir sind riskante Grenzgänge gewandert. Warum die einen heute ein "normales" Leben führen, und andere z.B. den Weg der Drogen gegangen sind, ist vermutlich einer unendlichen Verkettung von Schicksalsmomenten zu verdanken, Im richtigen oder falschen Moment am richtigen oder falschen Ort und eine entscheidende, schwer umkehrbare Weiche im Leben war gelegt.
In Chennai lief mir auf der Strasse ein hagerer, ausgezehrter Mann vermutlich meines Alters leicht humpelnd über den Weg. Der Lungi, die gebräunte Haut, und seine wilden Haare konnten die europäische Herkunft nicht verbergen. Die Falten in seinem Gesicht erzählten eine Lebensgeschichte, die vielleicht mit einem Trip nach Indien irgendwann in den 70ern begonnen hatte. Er hat wohl seinen Platz in Indien gefunden. Es wäre interessant gewesen, mehr über seinen Lebensverlauf zu erfahren. Aber wie hätte ich ihn in meinem Business-Anzug aus einer anderen Welt ansprechen können?
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